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Hotelanlage – Velden am Wörthersee

Hotelanlage – Velden am Wörthersee

Aus diesem Loch, mitten in Velden, wird ein Billighotel
11.11.2015 | 07:00 | (Kleine Zeitung)

Im Juni soll gegenüber vom Casino ein Low-Budget-Hotel eröffnen. Touristiker freuen sich über
die neue Idee, kritisieren aber das Konzept und die Bebauung einer Grünfläche.
Wenige Meter neben dem Casino macht eine riesige Baugrube auf das drei Millionen Euro-
Projekt aufmerksam: Hotelier Andreas Hinteregger, Geschäftsführer des Hotel Park’s in Velden
– seiner Familie gehören auch mehrere Betriebe am Katschberg – baut ein Low-Budget-Hotel
mitten im Zentrum von Velden. Das 36-Betten-Haus soll im Juni 2016 eröffnen.
Hinteregger folgt dem Konzept von „Motel One“ und anderen Billighotel-Ketten. Investiert wird
in Design und Technik, gespart beim Personal und bei Zusatzangeboten. Die Devise: kein
Schnickschack. Der Kunde bucht und zahlt online, auch Check In und Check Out erfolgen per
Computer und in einem Zug. Mit der Reinigung der Zimmer soll ein externes Unternehmen
beauftragt werden.
„Vor Ort brauchen wir nur eine Person, die den Schlüssel übergibt. Es gibt Frühstück und das
war’s“, erklärt Hinteregger. Ein Wellnessbereich oder ein Restaurant sind nicht vorgesehen.
Insgesamt werden maximal sechs Mitarbeiter gebraucht. Der Preis für eine Nacht liegt zwischen
65 und 100 Euro – für Velden ein Schnäppchen.
Hotel statt Grünfläche
In Velden stößt das Projekt auf geteilte Meinungen. Bernhard Pichler-Koban vom
Tourismusverband sagt: „Der Ort hat zuletzt Betten verloren, da brauchen wir neue Ideen. Ich
höre aber Kritik, dass eine Grünfläche verbaut wird. Velden hätte bestehende Gebäude, die von
eine Nutzung profitieren würden.“
Auch das Billig-Konzept sorgt für Kritik. „Ich befürworte Tourismusprojekte. Ein Low-Budget-
Hotel passt aber nicht nach Velden“, sagt Sascha Marx, General Manager des Schlosshotels. Vor
einem Preisdumping fürchten sich die Hoteliers aber nicht. „Das Konzept geht in eine andere
Richtung und bedient andere Bedürfnisse“, sagt zum Beispiel Anton Wrann, Geschäftsführer des
Hotel Post Wrann. Bürgermeister Ferdinand Vouk befürwortet den Bau.
EVA MARIA SCHARF